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Innere Kündigung – woher kommt sie und was nun?

Jannike Stöhr

Innere Kündigung - Symbolbild

Die innere Kündigung ist ein Phänomen, das nach Angaben der letzten Gallup-Studie rund 5 Millionen Arbeitnehmer*innen in Deutschland aus eigener Erfahrung kennen. Auch wenn die veröffentlichten Zahlen mit Vorsicht zu genießen sind und sicher nicht die gesamte Realität abbilden: sollte es dir genauso gehen, bist du nicht alleine.

Wenn du über eine Kündigung nachdenkst, deine Arbeit keine Freude und Motivation mehr weckt, ist dies ein sicheres Zeichen, dass du etwas verändern solltest.

Definition “Innere Kündigung”: worum geht es hier genau?

Die innere Kündigung ist nicht mit der realen Kündigung der Arbeitsstelle gleichzusetzen. Es handelt sich vielmehr um eine Vorstufe, in der Arbeitnehmer*innen auch über lange Perioden gefangen sein können. Der Zustand schleicht sich in der Regel über einen längeren Zeitraum ein und ist Folge wiederholter negativer Erfahrungen. Dabei kann es sich um fehlende Wertschätzung, mangelhafte Entlohnung oder ein schlechtes soziales Umfeld handeln.

Welche Ursachen können zu einer inneren Kündigung führen?

Wie auch die betroffenen Menschen sind die Ursachen für eine innere Kündigung vielfältig. Allen ist aber eine Sache gemein: Frustration und Unzufriedenheit haben sich eingeschlichen, weil sich bestimmte Erwartungen an Unternehmen und Vorgesetzte nicht erfüllt haben.

Zu den Ursachen gehören:

  • fehlende oder keine Aufstiegsmöglichkeiten
  • mangelnde Förderung und keine Möglichkeiten zur Weiterbildung
  • keine Anerkennung der erbrachten Leistungen
  • ein unangemessenes Gehalt
  • ein unsicherer Arbeitsplatz
  • ein destruktives Arbeitsklima
  • eine unausgewogene Work-Life-Balance
  • überfordernde oder unterfordernde Tätigkeiten

Wie erkennst du eine innere Kündigung bei dir und anderen?

Wer bereits innerlich gekündigt hat, fühlt sich dem eigenen Unternehmen nicht mehr so verbunden wie am Anfang der Tätigkeit. Das Engagement lässt nach. Aus “Dienst nach Vorschrift” wird irgendwann eine Spirale aus Prokrastination, fehlender Kreativität, Gleichgültigkeit und sinkender Produktivität.

Von außen bleibt diese Entwicklung in vielen Fällen länger unsichtbar, sodass Kolleg*innen und Vorgesetzte in der Regel erst (zu) spät davon erfahren. Im Privatleben sieht es dagegen oft anders aus: Gespräche über den unangenehmen Job nehmen zu, bittere Kommentare häufen sich – doch oft bleiben Handlungen aus, die zu einer Verbesserung führen können.

Du hast innerlich gekündigt: wie geht es jetzt weiter?

Die eigenen Bedürfnisse und die Erwartungen innerhalb eines Arbeitsfeldes passen nicht immer automatisch zusammen. Häufig ist eine aktive Abstimmung nötig, um eine gute Balance zwischen allen Beteiligten zu erreichen. Eine innere Kündigung entsteht häufig dann, wenn genau diese Abstimmung nicht erfolgt ist oder keinen Erfolg bringt. Dies führt zu vielen wahrgenommenen Widerständen im Alltag und irgendwann zu Resignation.

Für nachlassende Motivation musst du dich niemals schämen. Die Frage ist, wie du mit ihr umgehst. Betreibe zunächst Ursachenforschung (vielleicht findest du dich in einer der beispielhaften Ursachen bereits wieder?). Anschließend hast du drei Möglichkeiten:

  1. Finde einen anderen emotionalen Zugang zu deiner Arbeit
  2. Ändere Aspekte deiner Arbeit, die dich stressen oder blockieren
  3. Suche dir einen anderen Job

1. Einen neuen Zugang finden – manchmal reicht ein Perspektivwechsel

Der erste Schritt sollte immer die Frage sein: “Woher kommen die Gefühle, die ich meiner Arbeit gegenüber habe? Kann ich sie ändern?” Dabei geht es nicht darum, den eigenen Frust, Ärger oder die Resignation einfach herunterzuschlucken und zu versuchen, stattdessen glücklich und liebevoll auf die frustrierende Arbeit zu schauen. Ein furchtbarer Gedanke!

Vielmehr ist es wichtig, den eigenen Blick zu weiten. Schaue aus der Vogelperspektive auf dein Leben:  bist du nur im Job unzufrieden? Oder zieht sich ein roter Faden auch durch andere Bereiche deines Lebens? Vielleicht gibt es ein Thema, das du mit dir selbst ausmachen möchtest, bevor du Veränderungen im Außen vornimmst?

Ein Beispiel zur Verdeutlichung: wer gerade in einer tiefen Krise steckt, sieht sich häufig mit emotionalen Reaktionen konfrontiert, die aus Konflikten der Vergangenheit stammen, die nicht aufgearbeitet wurden. Daraus kann sich eine Überforderung auch mit Dingen einstellen, die gelöst betrachtet sogar Freude machen würden.

Wenn du den Verdacht hast, dass es da etwas gibt, das du näher beleuchten möchtest, könnte ein (Karriere-)Coaching oder (je nach Problemstellung) eine Psychotherapie sinnvoll sein.

 2. Stoße Veränderungen an, die dir guttun

Wenn du dich mit den Ursachen für deine innere Kündigung befasst hast, sind dir vermutlich bereits erste Gedanken für Lösungen gekommen. Was würdest du dir an Veränderungen wünschen? Welche Bedürfnisse hast du, die derzeit keine Berücksichtigung finden? Wie kannst du Dinge in deinem Unternehmen bewegen? Welche Perspektiven hast du derzeit?

Vorrangiges Ziel ist es, die Motivation im jetzigen Job wiederzufinden. Dabei können je nach Ursache sehr unterschiedliche Dinge helfen. So könnten etwa Job Enlargement (die Ausweitung des eigenen Aufgabenbereichs), andere Arbeitszeiten, eine veränderte Kommunikation oder eine Gehaltsanpassung gute Stellschrauben sein.

Arbeitgeber*innen ist sehr daran gelegen, dass ihre Angestellten in ihrem Unternehmen bleiben, denn ein Jobwechsel ist für dein Unternehmen sehr teuer. Wenn du bemerkst, dass bei dir eine innere Kündigung einsetzt, suche das Gespräch mit deinen Vorgesetzten.

Habe ein wenig Geduld: nachhaltige Veränderungen brauchen Zeit und die ersten Impulse müssen nicht immer die sein, die am Ende den Erfolg bringen. Wichtig ist es im Gespräch mit sich selbst und den Verantwortlichen zu bleiben, um das Bestmögliche für alle Seiten zu erreichen und langfristig passende Lösungen zu erschaffen.

3. Ein Jobwechsel steht an

Du hast keine Perspektive mehr in deinem Unternehmen gesehen, deine Bedürfnisse blieben auf der Strecke und deine Motivation wollte einfach nicht mehr zurückkehren. Damit du wieder ins Wachstum kommen kannst und nicht im ungeliebten Job stecken bleibst, ist die Kündigung unumgänglich.

Mit der Kündigung hast du den Grundstein für eine erfüllende Karriere gelegt. Jetzt heißt es, die Weichen für die Zukunft stellen. Und sich endlich wieder lebendig fühlen. Bevor du anfängst, Jobportale nach passenden Tätigkeiten für dich zu durchforsten und fleißig Bewerbungen zu schreiben, frage dich:

Was ist mir wirklich wichtig? 

Durch die Beschäftigung mit dir selbst und deinen Bedürfnissen, wirst du herausfinden, was dich im Leben antreibt, was du wirklich brauchst und was du willst. Auf Basis dieser Erkenntnisse kannst du nach deiner Kündigung gezielt handeln und eine Karriere anstreben, die dich wirklich glücklich macht, dich erfüllt – und die dir neue Motivation verschafft.

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Welche Optionen habe ich?

Nach einer Kündigung hast du die Möglichkeit, deine Karriere in ganz neue Bahnen zu lenken oder einfach ein*e passendere Arbeitgeber*in für dich zu finden.

Die Suche nach einem ähnlichen Job wie bisher in einer neuen Unternehmenskultur ist dann sinnvoll, wenn du bisher mit deinem Job zufrieden warst und dir lediglich das Arbeitsumfeld Energie raubte. Sei dabei von Anfang an offen und sprich bereits im Bewerbungsgespräch an, welche Dinge dir wichtig ist. Brauchst du regelmäßige Feedbackgespräche? Ist dir viel Freiraum beim Arbeiten wichtig? Fühlst du dich unwohl, wenn du jeden Tag ins Büro fahren musst? Daraus können sich wichtige Anforderungen ergeben, die du von Anfang an ansprechen solltest. Denk daran: nicht nur du bewirbst dich, auch die Firma muss dir etwas für deine Arbeitskraft bieten.

Wenn du einen ganz neuen Weg einschlagen möchtest, hast du zunächst ganz andere Entscheidungen zu treffen. Vielleicht bildest du dich weiter, fängst eine Ausbildung oder ein Fernstudium an. Oder du bringst das Know-how schon mit und kannst direkt in einem anderen Tätigkeitsbereich aktiv werden.

Wenn Du das Gefühl hast, dass Dich zu viele Dinge interessieren und es Dir schwer fällt, Dich für ein Spezialgebiet zu entscheiden: vielleicht bist du eine Scanner-Persönlichkeit?

⭐  Mein Workbook „Wie du als Mensch mit vielen Interessen beruflich ankommen kannst“ findest du hier.

Fazit: Begreife die innere Kündigung als Chance

Die innere Kündigung hat großes Potenzial, eine Chance zur Verbesserung zu sein. In dir wird ein Prozess gestartet, der dir mehr Klarheit über deine Bedürfnisse und Wünsche sowie mehrere Handlungsoptionen eröffnet, die dich weiter wachsen lassen.

Stelle die Weichen für eine erfüllende (und vielleicht sogar ganz neue) Karriere!

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