Vor knapp zwei Wochen trudelte eine Interview-Anfrage myself.de-Redakteurin Marie in mein E-Mail-Postfach ein. Der E-Mail-Verlauf war ungefähr folgender:
myself.de: Würden Sie für die Website myself.de ein Interview geben?
Ich: Ja.
myself.de: Oder noch viel cooler, haben Sie nicht Lust auf ein Praktikum in unserer Redaktion?
Ich: Echt jetzt!? Ja, cool! Geht übernächste Woche?
myself.de: Passt! Wir freuen uns.
So schnell und einfach kann es manchmal funktionieren! Ich liebe das. Und so kommt es, dass ich mich diese Woche in einem schicken Münchener Großraum-Büro vor einem Apple Bildschirm wiederfinde und Online-Redaktions-Luft schnuppere. Um mich herum lauter „Hot Chicks“ – wie es ein Freund von mir formulieren würde.
Das noch recht junge Frauenmagazin myself gehört neben bekannteren Zeitschriften wie die Vogue, Glamour und GQ zum Condé Nast Verlag und hat wie andere Zeitschriften auch einen eigenen Internetauftritt. Um diesen kümmern sich die fünf jungen Kolleginnen, zum Großteil mit eigenen Inhalten, aber auch mit Themen aus der letzten Printausgabe.
Insgeheim setze ich große Hoffnung in diese Woche, denn der Beruf der Journalistin ist mein Favorit. Ob ich mit ein bisschen Glück vielleicht einen eigenen Artikel veröffentlichen kann?
Gleich zu Anfang lerne ich: das Online-Business ist schnell. Sehr schnell. Am Montagabend steht bereits mein erster Beitrag zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen im Netz. Die „Chefin vom Dienst“ Darja fragt mich, was ich mir sonst noch für Themen für die Woche vorgestellt hätte. Wie jetzt? Themen über die ich selbst schreiben kann? Ich bin freudig überrascht, denke nach und schlage ein paar Themen vor. „Nette Ideen, passen aber nicht für unsere Zielgruppe“, nimmt mir Darja den Wind aus den Segeln. „Die typische myself-Leserin ist zwischen 25 und 49 und steht mitten im Leben. Die kann sich mit Umbruch-Themen nicht identifizieren.“
Ich muss umdenken. Während ich bislang nur über Dinge schrieb, die mich interessieren und die ich erlebe, gilt es hier, Interessantes für die Zielgruppe zu verfassen. Mithilfe meiner Kolleginnen finde ich dann aber doch noch ein Thema und mache mich an die Recherche. „Ich bin mal kurz bei Louis Vuitton“, ruft Marie, während sie in ihre Jacke schlüpft und kurz darauf verschwindet. Darja zeigt mir, wie die Website ungeschminkt aussieht – das Konstrukt dahinter in der Admin-Ansicht.
Am nächsten Tag nehmen mich Theresa, Beauty-Redakteurin, und Katja, Bild-Redakteurin, mit zu einem Dreh. Schminktipps in Form eines Videos sollen auf der Seite zur Verfügung gestellt werden. Während der Vorbereitungen quatsche ich kurz mit Visagistin Sabine. Model Evelyn trifft auch ein. Wie sich im Laufe des Drehs herausstellt, ist Sabine leitende Makeup-Artistin bei Germanys Next Topmodel. Sie hält nicht nur das Model mit ein paar Schoten aus ihrem Berufsalltag bei Laune. Sabine hat´s einfach drauf! Ich ertappe mich dabei, wie ich den Kopf schüttele – ich kann einfach nicht fassen wie schön Model Evelyn ist. Nämlich unglaublich schön.
Während meiner Woche als Journalistin erstelle ich neben Beiträgen auch Texte für Gewinnspiele, suche passende Fotos zu meinen Artikeln aus, pflege die Homepage, gehe zu einer Kino-Preview, über die ich im Anschluss berichte, lerne wie Verlage ihr Geld verdienen und wie Google Analytics hilft, sich perfekt auf seine Zielgruppe einzustellen, erhalte einen Einblick in das Print-Geschäft und treffe Chefredakteurin Sabine Hofmann. Nicht verschweigen will ich, dass ich in dieser Woche auch ein paar Beauty-Produkte abstaube. „Dein Besuch bei uns soll sich ja auch gelohnt haben“, motiviert mich Marie, als ich mir zaghaft ein paar Dinge aus den übrig gebliebenen Presse-Samples aussuche.
Die Arbeit in meinem rein weiblichen Team macht Spaß! Wer mit Zickereien gerechnet hätte, Fehlanzeige! Ich habe selten ein so stimmiges, schnelles und pragmatisches Team erlebt wie hier. Toll!
Mein Fazit für diese Woche? Job Nummer 11 bleibt definitiv mein Favorit! Den Print-Bereich würde ich gern zum Vergleich kennenlernen, meine Kontakte dafür sind bereits angezapft. Schauen wir mal, was passiert!
Ganz herzlichen Dank an Sabine aus der Redaktionsleitung Online, Darja, Marie, Katja und Theresa! Und natürlich an Simon für seine Couch und Gastfreundschaft!
Und aus Sicht der myself.de-Redaktion sah meine Woche so aus: Eine Woche bei myself.de
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