Du bist unzufrieden im Job. Seit Jahren schon. Aber ändern tust du nichts. Du und dein Umfeld redet dir immer wieder ein, dass es so schlimm ja auch wieder nicht ist. Dass die Arbeitswelt eben so ist. Dass Arbeit Arbeit ist und Glück und Zufriedenheit Privatsache. Dann zweifelst du wieder, denkst über eine berufliche Neuorientierung nach, durchstöberst Jobbörsen, zweifelst noch mehr, um dann wieder in deinen Alltag zurückzukehren und das unangenehme Gefühl weiter zu ignorieren.
Das war ich – vor ein paar Jahren. Ich hatte einen sehr guten Job, Karriereaussichten, war finanziell abgesichert und materiell gut ausgestattet. Zufrieden war ich trotzdem nicht. Über Jahre begleitete mich das Gefühl, Fehl am Platz zu sein oder andersherum – dass mir etwas fehlt. Was es war und wo mein Platz sein könnte, wusste ich allerdings nicht.
Wie finde ich einen Job, der zu mir passt?
Ich begann mir viele Fragen zu stellen. Ist Glück wirklich Privatsache? Und wie könnte ich es finden? Fehlte mir einfach die Fähigkeit, dankbar zu sein? Ich probierte es aus: Folgte dem Rat aus Ratgeber-Büchern, verzichtete auf Konsum, führte ein Dankbarkeitstagebuch, legte einen Garten an, nahm Ehrenämter an und trank grüne Smoothies. Nichts half. Mein schlechtes Gefühl blieb.
Ich stellte mir weitere Fragen: Wie könnte mein Leben noch aussehen? Welcher Job könnte mich erfüllen? Konnte ich mir eine Neuorientierung leisten? Und wie gehe ich ihn an?
Seitdem sind sechs Jahre vergangen. Sechs Jahre, in denen ich Antworten auf die Fragen suchte und fand. In denen ich meinen Platz im Leben fand und damit einhergehend auch Zufriedenheit und Erfüllung wieder in mein Leben kamen.
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Fragen, die ich mir hätte stellen sollen
Während dieser Zeit habe ich viele Menschen getroffen, die auf einer ähnlichen Suche waren, wie ich. Manche hatten ihr Ziel schon erreicht, andere waren noch auf dem Weg. Im Austausch mit ihnen ist mir aufgefallen, dass zwei wichtige Fragen auf meiner Liste vor sechs Jahren fehlten: Was ist mir wichtig? Und: Wie will ich eigentlich arbeiten?
Wenn wir keine Klarheit darüber haben, was uns wirklich wichtig ist, woran sollen wir uns dann orientieren? In Entscheidungssituationen lassen wir uns ohne diese Klarheit leicht von Optionen verführen, die uns Sicherheit, eine schnelle Lösung oder Anerkennung versprechen. Und wir hoffen, dass diese Entscheidungen uns glücklich machen. So hatte ich mir mein Leben aufgebaut, das mir keine Zufriedenheit brachte. Auf meinem beruflichen Weg entschied ich mich unbewusst immer wieder für Erfolg, Sicherheit und Anerkennung – Werte, die nicht meine waren und denen ich heute nicht mehr folge.
Auch die Frage „Wie will ich eigentlich arbeiten?“ hatte ich unterschätzt. Nachdem ich meine Werte gefunden hatte, war klar, dass sie Einfluss auf die Art haben werden, wie ich arbeite. Freiheit stand ganz oben auf meiner Liste. In einem Konzernjob konnte ich diesen Wert nicht leben. Und was ist eigentlich mit dem Arbeitsklima, den Kollegen und dem Chef?
Der häufigste Kündigungsgrund in Deutschland ist tatsächlich der Chef und nicht die Tatsache, im falschen Job zu sein. Was hilft es mir also, wenn ich meinen Traumjob zwar gefunden habe, aber einen Chef dazu bekomme, der mir jeden Tag die Hölle heiß macht?
Bei der beruflichen Neuorientierung geht es also nicht nur um die Frage „In welchem Job möchte ich arbeiten?“, sondern noch um viel mehr.
Hast du dir schon einmal die Fragen gestellt, was dir wichtig ist und wie du arbeiten möchtest?